Erwerbsquote

Erwerbsquote in der Großregion

Nach den Daten der EU-Arbeitskräfteerhebung umfasste im Jahr 2024 die Erwerbsbevölkerung in der Großregion über 5,5 Millionen Personen.

Der größte Anteil entfiel dabei mit 38,2% auf Rheinland-Pfalz, gefolgt von der Wallonie mit 28,2%, Lothringen mit 18,6% und dem Saarland mit 8,8%. In Luxemburg wohnten 6,2% aller Erwerbspersonen im Kooperationsraum.

Große Spannweite der Erwerbsquoten innerhalb der Großregion

Für die Großregion insgesamt lag die Erwerbsquote im Jahr 2024 bei 74,1% und damit noch 1,2 Prozentpunkte unter dem Wert der EU-27 (75,3%).

Einen wesentlichen Einfluss auf die Erwerbsquote in der Großregion hat Rheinland-Pfalz. Dort überstieg die Erwerbsquote von 80,9% im Jahr 2024 deutlich die großregionalen und europäischen Mittelwerte. Im interregionalen Vergleich konnte lediglich das Saarland mit 76,9% annähernd gut abschneiden. Bis auf Luxemburg (74,5%) blieben die übrigen Teilgebiete Raten unterhalb der Durchschnittswerte der Großregion sowie der EU auf.

Auch bestehen weiterhin noch enorme Unterschiede zwischen den Erwerbsquoten von Männern und Frauen: im Jahr 2024 blieb in der Großregion die weibliche Erwerbsquote noch immer deutlich hinter der männlichen zurück. Die Differenz lag bei 7,4 Prozentpunkten und damit unterhalb des auf der Ebene der EU-27 festgestellten Abstands (9,3 Prozentpunkte).

Erwerbsquote insgesamt und nach Geschlecht 2024

Anteil der Erwerbspersonen (15-64 Jahre) an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15-64 Jahre) in %

*DG Belgien: 2023
Berechnungen: IBA·OIE | Quellen: Eurostat – LFS

Differenzierung der Erwerbsquoten nach Alter

Nach den Daten der EU-Arbeitskräfteerhebung lag 2024 die Erwerbsquote für Jugendliche unter 25 Jahren in der Großregion bei 42,3%. Damit lag die Großregion kurz vor den Durchschnittswerten der europäischen Mitgliedstaaten (EU-27: 41,0%) zurück. Innerhalb der Großregion lag wiederum das Niveau in den beiden deutschen Bundesländern (Rheinland-Pfalz: 58,3%; Saarland: 50,2%) deutlich über dem großregionalen Durchschnitt. Am Ende des Spektrums befinden sich die Wallonie (26,5%) und Luxemburg mit 37,3%. Mit 46,7% lag die Erwerbsquote der Jugendlichen in Lothringen im Jahr 2023 über dem großregionalen Durchschnitt. Die hohen Erwerbsquoten in den deutschen Teilgebieten bei den Jüngeren können auf das in Deutschland weit verbreitete duale System der Berufsausbildung zurückgeführt werden: die Auszubildenden sind in einem Betrieb angestellt und fallen somit in die Kategorie Erwerbstätige. Das System der betrieblichen Berufsausbildung im dualen System ist in Frankreich, Belgien und Luxemburg weniger gebräuchlich. Das bedeutet, dass es dort weniger junge Erwerbstätige gibt, was die Erwerbsquote der jungen Bevölkerung mechanisch verringert..

Aufgrund der demografischen Veränderungen rückt die Arbeitsmarktsituation Älterer zunehmend in den Blickpunkt. In der Großregion lag die Erwerbsquote der 55- bis 64-Jährigen 2024 mit 67,0% deutlich höherals die der Jugendlichen. Im Vergleich mit der EU-27 lag die Erwerbsquote Älterer der Großregion auf einem niedrigeren Niveau als der europäische Durchschnitt (68,2%). In dieser Altersgruppe spiegeln sich im interregionalen Vergleich gleiche Trends wider, welche sich auch für die Jüngeren ergaben: die deutschen Teilregionen erzielen recht hohe Quoten; die Wallonie, Lothringen und Luxemburg erreichen ähnliche Werte und liegen unter dem großregionalen Durchschnitt.

Erwerbsquote nach Altergruppen 2024

Anteil der Erwerbspersonen an der Bevölkerung in der jeweiligen Altersgruppe, in %

Berechnungen: IBA·OIE | Quelle: Eurostat LFS

In den letzten zehn Jahren sind die Erwerbsquoten in allen Teilregionen gestiegen

Der Anstieg der Erwerbsquote seit 2014 ist in der Großregion (+3,0 Prozentpunkte) weniger ausgeprägt als in der EU (+3,7 Prozentpunkte). Diese seit 2014 zu beobachtende Entwicklung wurde zunächst von dem überdurchschnittlichen Wachstum in Luxemburg und in Rheinland-Pfalz (+3,7 Pp) getragen. Im gleichen Zeitraum verzeichneten auch Lothringen einen überdurchschnittlichen Zuwachs in der Großregion (+3,6 Prozentpunkte). Im Gegensatz dazu ist die Wallonie und das Saarland durch einen unterdurchschnittlichen Anstieg gekennzeichnet (+2,1 und +2,4 Pp).

Entwicklung der Erwerbsquote insgesamt 2013-2023

Anteil der Erwerbspersonen (15-64 Jahre) an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15-64 Jahre) in %

Berechnungen: IBA·OIE | Quellen: Eurostat – LFS