Bevölkerungsprojektion

Nach den vorliegenden Prognosen der Statistischen Ämter wird die Bevölkerung in der Großregion in den nächsten 30 Jahren auf großregionaler Ebene voraussichtlich leicht ansteigen, so dass im Jahr 2050 voraussichtlich 12.067.472 Menschen im Kooperationsraum leben werden. Das wären 2,5 % oder ca. 294.000 Bewohner mehr als 2022.

Die Struktur der Bevölkerung in der Großregion dürfte sich jedoch stark verändern. Die Bevölkerungsprojektionen bis 2050 zeigen eine fortschreitende Alterung der Bevölkerung: neben einem stetigen Rückgang der Altersgruppe der unter 20-Jährigen (-2,2%) wird vor allem die erwerbsfähige Bevölkerung im Alter von 20 bis 64 Jahre stark abnehmen (-5,7%).

Zwischen 2022 und 2050 dürften rund 390.000 Menschen nicht mehr für den Arbeitsmarkt der Großregion zur Verfügung stehen. Dagegen wird die Altersgruppe der über 80-Jährigen um fast 577.000 Menschen ansteigen. Damit wird die Zahl der über 65-Jährigen im Jahr 2050 bei fast 3,3 Millionen liegen, gegenüber 2,5 Mio. im Jahr 2022.

Bevölkerungsprojektion in der Großregion bis 2050

Veränderung gegenüber 2022 in %

Berechnungen: IBA·OIE | Quelle: Saarland: Statistisches Amt, 14. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Variante W2, Basisjahr 2017) ; Lorraine: INSEE (Omphale 2017, Bevölkerung am 1. Januar 2023 u 2050) ; Luxembourg: STATEC (mise à jour 2022 se basant sur les projections 2017) ; Rheinland-Pfalz : STALA RLP, 6. regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung (Basisjahr 2020) ; Wallonie / DG Belgien : Bureau Fédéral du Plan; SPF Economie - Statbel; 2022-2071 : perspectives - Update Ukraine

Für zwei der sechs Teilgebiete der Großregion sind nach heutigem Stand der Projektionen Bevölkerungsrückgänge zu erwarten, nur leicht in Lothringen, besonders deutlich aber im Saarland. Am anderen Ende der Skala steht das Großherzogtum Luxemburg: hier wird sogar ein beachtliches Wachstum von fast 50% vorhergesagt, was in 2047 zu einer Gesamtbevölkerung von einer knappen Million Einwohner führen würde. Die Bevölkerung in Luxemburg gehört damit zu den am stärksten wachsenden in der Europäischen Union.

Positive Entwicklung in der Wallonie und Status quo in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens: In der Wallonie wird die Bevölkerung bis 2050 mit rund 150.000 zusätzlichen Einwohnern auf 3,84 Millionen weiter anwachsen (um 4,1 % im Vergleich zum Jahr 2022) und bleibt damit auf Platz zwei der bevölkerungsreichsten Regionen innerhalb der Großregion. Die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens wird mit 80.000 Einwohnern in 2050 ihre Anzahl von 2022 leicht übertreffen können (+0,6 %).

Auch Rheinland-Pfalz kann bis 2050 seinen aktuellen Bevölkerungsstand halten (bis 2050 +13.644 Personen), allerdings könnte dieser dann Richtung 2060 deutlich abfallen. Im Jahr 2050 wird das deutsche Bundesland noch 4,12 Millionen Einwohner zählen und so weiterhin seinen Status als bevölkerungsreichstes Teilgebiet der Großregion behaupten.

Prognosen für Lothringen wieder leicht negativ: Die aktuellen Prognosen für Lothringen sind nicht mehr so positiv wie früher: in den kommenden 30 Jahren gehen die heutigen Prognosen von einem leichten Bevölkerungsrückgang aus (-67.522 Personen oder -2,9 %). Im Jahr 2050 sollte Lothringen dann knapp 2,27 Millionen Einwohner zählen.

Weitere Bevölkerungsrückgänge im Saarland: Im Gegensatz zu den oben beschriebenen Entwicklungen wird sich der seit längerer Zeit angekündigte starke Bevölkerungsrückgang im Saarland weiter fortsetzen: in den kommenden 30 Jahren wird das kleine Bundesland um 128.000 auf 805.000 Einwohner schrumpfen, was einer Abnahme von 13,1% entspricht.

Bevölkerungsprojektion in der Großregion bis 2060 (teilweise)

Entwicklung der Gesamtbevölkerung bis 2060 (2050 bzw. 2047) gegenüber 2022 (2022=100)

Berechnungen: IBA·OIE | Quellen: Saarland: Statistisches Amt, 14. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Variante W2, Basisjahr 2017); Lorraine: INSEE (Omphale 2017) ; Luxembourg: STATEC (mise à jour 2022 se basant sur les projections 2017) ; Rheinland-Pfalz : STALA RLP, 6. regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung (Basisjahr 2020); Wallonie / DG Belgien : Bureau Fédéral du Plan; SPF Economie - Statbel; 2022-2071 : perspectives - Update Ukraine

Die Bevölkerungsprojektionen auf kleinräumiger Ebene bis zum Jahr 2050 zeigen stark unterschiedliche Entwicklungstrends zwischen den Gebieten auf, welche sich durch die Unterschiede der Zu- bzw. Abwanderungsbewegungen sowie der Geburtenraten erklären lassen.

Besonders hohe Verluste werden bis 2050 im Saarland (-13,1 %) und in Teilen Lothringens erwartet, beispielsweise im Département Meuse (-16,5 %) oder Vosges (-13,7 %). Ursächlich für die Rückgänge auf deutscher Seite sind relativ starke Geburtendefizite, welche nicht durch Wanderungsüberschüsse ausgeglichen werden können. Umgekehrt verhält es sich auf französischer Seite: hier ist eine starke Abwanderung festzustellen, die durch Geburtenüberschüsse nicht kompensiert werden kann.

Laut der neusten Prognosen wird der Bevölkerungsrückgang in Rheinland-Pfalz gebremst und kann ein leichtes Plus verzeichnen (+0,6 %). Getragen wird diese Entwicklung von den Zuwächsen in den Ballungsgebieten an der Rheinschiene (z.B.  mit einem Bevölkerungszuwachs von 7,1 % in Ludwigshafen und 5,8% in Mainz), aber auch für die grenznahe Region Trier-Saarburg (+3,9 %) und der Eifelkreis Bitburg-Prüm (+3,6 %) wird Zuwachs prognostiziert. Dagegen wird die Bevölkerung in der weiter entfernten Vulkaneifel (-5,4 %) weiter zurückgehen, ähnlich auch im Kreis Kusel (-6,8 %) und am stärksten in der Südwestpfalz (-7,7 %).

Für die Wallonie werden fast flächendeckend Bevölkerungszuwächse bis 2050 erwartet (+4,8 %), wobei diese regional verschieden stark ausgeprägt sind: überdurchschnittlich wird die Bevölkerung voraussichtlich im Arrondissement Soignies (+20,1 %) anwachsen sowie in Waremme (+19,2 %) und Bastogne (+18,0 %). Dagegen müssen die Arrondissements Philippeville (-6,1 %), frz. Verviers (-3,1 %) sowie Tournai-Mouscron und Marche-en-Famenne (jeweils -2,8 %) mit mehr oder weniger leichten Bevölkerungsrückgängen rechnen. Die Bevölkerung der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens wird laut Prognosen bis 2050 um knapp 2 % wachsen.

Luxemburg kann nach den aktuellen Prognosen mit einem Zuwachs der Gesamtbevölkerung bis 2047 um 49,1 % rechnen. Das ist der höchste Wert für die Großregion und bestätigt einmal mehr die wirtschaftliche Attraktivität des Landes.

Karte der Bevölkerungsprojektion in der Großregion

*Luxemburg 2022-2047 und GR.Region mit Luxemburg 2047

Gebietseinheiten: Lorraine: départements | Luxembourg: Grand-Duché - Großherzogtum | Rheinland-Pfalz: Kreise, kreisfreie Städte | Saarland: Land | Wallonie: arrondissements

Entwicklung der Gesamtbevölkerung in der Großregion 2050 gegenüber 2022 in %

Berechnungen: IBA·OIE | Autor der Karte: GIS-GR / SIG-GR

Quellen: Rheinland-Pfalz: STLA RLP, 6. regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung (Basisjahr 2020); Saarland: STLA SL, 14. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (W2, Basisjahr 2017); Lorraine: INSEE, OMPHALE 2017; Luxembourg: STATEC Projections de population (scénario principal, mise à jour 2022 se basant sur les projections 2017); Wallonie / DG Belgien: BFP; SPF Economie - Statbel; 2022-2071: perspectives - update Ukraine