Einpendler aus Frankreich

Einpendlerstrom aus Frankreich im Jahr 2022 weiterhin rückläufig

Im Jahr 2022 pendelten 3.746 Erwerbstätige aus Frankreich nach Rheinland-Pfalz. Der Einpendlerstrom entwickelt sich seit 2001 tendenziell rückläufig, auch wenn 2008 ein sprunghafter Anstieg (+4,5 %) und im Jahr 2011 ein leichter Zuwachs von 1 % festzustellen waren. Seitdem war die Zahl der Menschen aus Frankreich, die zum Arbeiten nach Rheinland-Pfalz pendeln, dann auch wieder rückläufig; zwischen 2017 und 2022 sank ihre Anzahl um circa 562 Personen. In 2020 erreicht der Rückgang der Grenzgängerzahl einer Entwicklung von -4,7 %, was seit 2003 nicht der Fall war. Es entspricht einer Abnahme von 190 Personen. Ab 2021, beobachtet Man aber wieder Werte mit Vorkrisenniveau. Hinsichtlich der langfristigen Entwicklung, wir können auch damit rechnen, eine Fortsetzung des bisherigen Trends anzunehmen.

In Rheinland Pfalz beschäftigte Grenzgänger aus Frankreich

In Rheinland-Pfalz beschäftigte Grenzgänger aus Frankreich nach Nationalität

In Rheinland-Pfalz beschäftigte Grenzgänger aus Frankreich 2000-2022 (jeweils zum 30.06.)
Berechnungen: IBA·OIE | Quelle: BA

Vorjahresveränderung der Grenzgänger aus Frankreich nach Nationalität 2012-2022

In Rheinland-Pfalz beschäftigte Grenzgänger aus Frankreich nach Nationalität 2012-2022 (jeweils zum 30.06.), Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
Berechnungen: IBA·OIE | Quelle: BA

Atypische Grenzgänger federn rückläufigen Einpendlerstrom aus Frankreich leicht ab

Der Grenzgängerstrom aus Frankreich nach Rheinland-Pfalz ist seit 2001 insgesamt rückläufig (-31,5 %). Die Betrachtung nach Nationalität zeigt, dass der Rückgang bei den Franzosen mit 32,2 % weitaus stärker war als bei den sogenannten atypischen Grenzgängern deutscher Nationalität (-28,0 %). Mitte 2022 betrug deren Zahl 638 Personen – somit war fast jeder fünfte Arbeitnehmer, der von Frankreich nach Rheinland-Pfalz einpendelte, ein Deutscher (17,0 %). Im Jahr 2001 lag der Anteil der atypischen Grenzgänger bei 16,2%. Auch kann Man im Zeitraum 2020-2021 eine leichte Erhöhung der atypischen Grenzgänger, wobei es nur um sechs Personen geht, danach aber einen größeren Rückgang zwischen 2021 und 2022 (-6,7 %).

Die Hälfte der Einpendler aus Frankreich arbeitet im Kreis Germersheim

Der Landkreis Germersheim ist als Industriehochburg und Standort eines der weltweit größten LKW-Montagewerke der Daimler AG (Mercedes Benz) in Wörth am Rhein ein besonderer Beschäftigungsschwerpunkt, welcher einem nicht unerheblichen Anteil an französischen Einpendlern (insbesondere aus dem Elsass) Arbeit bietet. In dem Landkreis arbeitet derzeit rund die Hälfte aller französischen Grenzgänger in Rheinland-Pfalz (46,7 %). Diese Arbeitsplätze sind stark abhängig vom Konjunkturverlauf der Nutzfahrzeugbranche.

Betrachtet man jedoch die letzten zehn Jahre, ist ein weit überdurchschnittlicher Abbau der Grenzgängerbeschäftigung im Kreis Germersheim auszumachen (-716 Arbeitsplätze bzw. –29,0 %; im Vergleich zu Rheinland-Pfalz 2012-2022: -22,3 %). Pirmasens verzeichnet auch einen erheblichen Rückgang von 134 Arbeitsstellen oder -37,5 %. Neben Germersheim arbeitet ein relativ großer Anteil der französischen Einpendler in Zweibrücken (15,7%). In diesem Gebiet sinkt die Grenzgängerzahl aber auch wesentlichen (-139 Stellen oder -19,1 %). Wichtige Arbeitgeber in Zweibrücken sind dort angesiedelte Maschinenbauunternehmen wie Tadano Demag und John Deere.

Karte der in Rheinland-Pfalz beschäftigten Grenzgänger aus Frankreich

In Rheinland-Pfalz beschäftigte Grenzgänger aus Frankreich nach Arbeitsort (Kreise) zum 30.06.2021 und Veränderung 2011-2021

Autor der Karte: GIS-GR / SIG-GR

Berechnungen: IBA·OIE | Quelle: BA