Drei Viertel der Grenzgänger aus Frankreich sind über 40 Jahre alt
Unter den nach Rheinland-Pfalz einpendelnden Grenzgängern aus Frankreich sind die mittleren und älteren Altersgruppen besonders häufig vertreten. Im Jahr 2021 waren drei Viertel der Pendler über 40 Jahre alt. Im Jahr 2005 lag deren Anteil noch bei lediglich 63%. Die Zahl der unter 30-jährigen aus Frankreich hat sich in den letzten zehn Jahren kaum verändert und liegt im Jahr 2021 bei 433. Im gleichen Zeitraum stieg ihr Anteil jedoch an, da die Zahl der Einpendler in den anderen Altersgruppen zurückging.
Überwiegend Fachkräfte pendeln aus Frankreich nach Rheinland-Pfalz
Drei Viertel der aus Frankreich nach Rheinland-Pfalz einpendelnden Arbeitskräfte haben mindestens eine abgeschlossene Berufsausbildung, wozu die Einpendler mit einem akademischen Abschluss lediglich einen Wert von 9,6% beisteuern. Es zeigt sich also, dass hier in erster Linie Fachkräfte pendeln. Etwa mehr als jeder zehnte grenzüberschreitende Arbeitnehmer arbeitet als angelernter Arbeiter ohne Berufsausbildung. Der in der amtlichen Statistik ausgewiesene Anteil derjenigen, über die keine Informationen zum Qualifikationsniveau vorliegen, kann auf strukturelle Unterschiede des deutschen und französischen (Aus-)Bildungswesens zurückgeführt werden, die trotz zahlreicher Initiativen auf deutsch-französischer oder europäischer Ebene Probleme der Gleichwertigkeitsanerkennung und/oder der statistischen Klassifizierung nach sich ziehen. Seit 2011 hat sich der Anteil dieser Kategorie von Jahr zu Jahr erhöht. 2011 liegt er bei nur 3,2% gegenüber 11,9 % im Jahr 2021, was dazu führt, dass die Analyse etwas verzerrt wird, wenn man versucht festzustellen, ob sich das Qualifikationsniveau der Grenzgänger erhöht hat. Jedenfalls ist im Zeitraum 2011-2021 ein deutlicher Rückgang der Zahl der ungelernten Grenzgänger von 688 auf 459 zu verzeichnen.
Großteil an Grenzgängern aus Frankreich im Verarbeitenden Gewerbe
Bezogen auf alle sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Rheinland-Pfalz bildete Mitte 2021 das Verarbeitende Gewerbe die Wirtschaftsbranche mit dem höchsten Beschäftigungsanteil (21%). Dies gilt erst recht für die Grenzgänger aus Frankreich, von denen 2021 rund 56% in dieser Branche tätig waren. Der Sektor „Handel; Reparatur von Kraftfahrzeugen“ stellt mit einem Anteil von 12% den zweitgrößten Beschäftigungssektor für französische Grenzgänger dar. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl an Grenzgängern im Verarbeitenden Gewerbe relativ stark um 140 Personen bzw.6,1% zurückgegangen (Rückgang alle Branchen: -2,1%).
Dagegen beobachtet man eine starke Erhöhung der Beschäftigtenanzahl in der Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+35 Personen oder +20,7%). Ähnlich wie die Entwicklungen in Luxemburg war diese Wirtschaftsbranche während der Gesundheitskrise stärker von den Arbeitsbedingungen betroffen. Positive Entwicklungen gab es auch im Baugewerbe und im Bereich Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (+10 bzw. +18 Personen). Die anderen Vorjahresveränderungen in den anderen Branchen betreffen nur sehr geringe Fallzahlen (weniger als zehn Personen).