Lebenslanges Lernen

Geringe Beteiligung am lebenslangen Lernen

Notwendigkeit zur Weiterbildung

Vor dem Hintergrund der großen Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt im Zusammenhang mit dem digitalen und ökologischen Wandel suchen die Arbeitgeber nach den passenden Kompetenzen, um sich an diese Entwicklungen anpassen zu können. So wird von den Arbeitnehmern verlangt, weitreichende und zunehmend spezifische Kompetenzen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien zu beherrschen, aber auch "grüne Kompetenzen" zu erwerben. Diese neuen Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt erfordern eine Aktualisierung und Vertiefung der Kompetenzen durch die Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen.

Großregionaler Wert unter dem europäischen Durchschnitt

2021 nahmen in der Großregion 8,7% der Erwachsenen zwischen 25 und 64 Jahren an einer Aus- oder Weiterbildung teil, ein Wert, der unter dem europäischen Durchschnitt von 10,8% liegt. Die einzelnen Teilregionen weisen zwar erhebliche Unterschiede auf, aber mit Ausnahme von Luxemburg haben alle gemeinsam, dass ihre Werte unter dem jeweiligen nationalen Durchschnitt und unter dem von der Europäischen Union für 2020 festgelegten Ziel (15%) liegen.

Tatsächlich haben 17,9% der Erwachsenen in Luxemburg im Jahr 2021 an einer Maßnahme des lebenslangen Lernens teilgenommen. Lothringen liegt mit einer Quote von 10,5 % ebenfalls über dem großregionalen Durchschnitt, allerdings noch unter dem EU-Durchschnitt. In Rheinland-Pfalz und in der Wallonie haben 7,6 bzw. 7,5% der Erwachsenen an Weiterbildungsmaßnahmen teilgenommen; im Saarland erreichte diese Quote nur 6,8%.

Frauen nehmen in der Großregion häufiger an Weiterbildungsmaßnahmen teil als Männer, insbesondere in Lothringen und Luxemburg (Unterschied zu den Männern liegt bei über einem Prozentpunkt).

Fortschritte in allen Teilregionen, außer in Deutschland

Zwischen 2011 und 2021 stieg der Anteil der Bevölkerung, der an einer Aus- oder Weiterbildung teilgenommen hat, auf großregionaler Ebene um 1,7 Prozentpunkte. Besonders starke Anstiege sind in Lothringen und Luxemburg zu beobachten, insbesondere bei den Frauen. Auch in der Wallonie ist ein deutlicher Anstieg der Teilnahmequote am lebenslangen Lernen zu verzeichnen. In den deutschen Bundesländern hingegen ist diese Quote rückläufig, und zwar stärker als auf gesamtdeutscher Ebene.

Die Gesundheitskrise hat sich allerdings auch gerade im Bereich der Teilnahme an Weiterbildunsmaßnahmen bemerkbar gemacht: Die Großregion verzeichnete zwischen 2019 und 2020 einen Rückgang um -2,4 Prozentpunkte, was noch über dem EU-Wert von -1,7 Pp liegt. Innerhalb der Teilregionen vermeldete Lothringen mit -7,6 Prozentpunkten den mit Abstand größten Rückgang.

Teilnahme am lebenslangen Lernen 2021

Prozentsatz der an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmenden Bevölkerung (25-64 Jahre) 2021 und Veränderung in Prozentpunkten zwischen 2011 und 2021

Berechnungen: IBA·OIE  |  Quelle: Eurostat