Bevölkerungsstruktur 2023

Über 11,8 Mio. Menschen leben 2023 in der Großregion

Am ersten Januar 2023 leben in der Großregion 11.809.000 Menschen, was in etwa 2,6% der Gesamtbevölkerung auf dem Gebiet der Europäischen Union (EU-27) entspricht.

Mit 4,16 Millionen Einwohnern ist Rheinland-Pfalz die mit Abstand bevölkerungsreichste Teilregion, gefolgt von der Wallonie mit über 3,68 Millionen Einwohnern. Zwei Drittel der Bevölkerung der Großregion haben ihren Wohnsitz in einer dieser beiden Regionen. An dritter Stelle folgt Lothringen, wo Anfang 2023 rund 2,31 Millionen Menschen und damit knapp ein Fünftel der Einwohner im Kooperationsraum lebten.

Auf die kleinsten Teilregionen Saarland und Luxemburg entfallen mit knapp einer Million bzw. 660.800 Menschen 8,4% bzw. 5,6% der Bevölkerung in der Großregion, gefolgt von der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, die mit ihren 79.400 Einwohnern einen Anteil von 0,7% stellt.

Gesamtbevölkerung der Großregion 2023

Anzahl der Einwohner und Anteil der Teilregionen an der Gesamtbevölkerung der Großregion (in %); zum 1. Januar 2023

Berechnungen: IBA·OIE - Quellen: Saarland, Rheinland-Pfalz: DESTATIS Bevölkerungsfortschreibung (Basis Zensus 2011). Lorraine: INSEE, Estimations de population (résultats provisoires arrêtés fin 2022). Luxembourg: Population calculée par le STATEC. Wallonie / DG Belgien: STATBEL - DEMOBEL, Population résidente totale pour la Belgique et les régions belges

Langfristig positive Bevölkerungsentwicklung

Von Beginn der 1970er- bis Ende der 1980er-Jahre war zunächst ein fast kontinuierlicher Rückgang der großregionalen Bevölkerung zu verzeichnen, der anschließend von einer Phase stetigen Bevölkerungswachstums abgelöst wurde. Dies gilt insbesondere für den Zeitraum bis Ende der 90er Jahre, in dem sich im Zuge der Ost-West-Wanderungen nach den Umbrüchen in Mittel- und Osteuropa die Bevölkerung der Großregion deutlich erhöhte. Anfang 1994 überschritt die Einwohnerzahl im Kooperationsraum so auch erstmals die 11-Millionen-Grenze, seitdem ist die demografische Entwicklung kontinuierlich an am Steigen. Zwischen 2000 und 2023 ist hat die Einwohnerzahl der Großregion um 619.000 Menschen zugenommen und ist um 5,5% gewachsen (EU-27: +4,6%).

Bevölkerungsentwicklung der Großregion 1990-2023

Bevölkerungsentwicklung jeweils zum 1. Januar, 1990 = 100 (Veränderung in %)

Berechnungen: IBA·OIE | Quellen: EU: Eurostat; Saarland, Rheinland-Pfalz: DESTATIS Bevölkerungsfortschreibung; ab 2011 auf Basis des Zensus 2011, Lorraine: INSEE, Estimations de population (résultats provisoires arrêtés fin 2022); Luxembourg: Population calculée par le STATEC; Wallonie, DG Belgien: STATBEL Population résidente totale pour la Belgique et les régions belges.

Weitaus stärker als durch Veränderungen in ihrer Gesamtzahl, ist die Bevölkerungsentwicklung durch Verschiebungen in der Altersstruktur gekennzeichnet

Der Geburtenrückgang einerseits und die steigende Lebenserwartung andererseits führen europaweit zu einer dauerhaften Veränderung der Bevölkerungsstruktur in Richtung höherer Altersjahre. Dieser Alterungsprozess ist die eigentliche Herausforderung des demografischen Wandels: Einer stetig zunehmenden Zahl älterer Menschen stehen immer weniger Jüngere gegenüber. Dementsprechend verändern sich auch die Relationen zwischen Alt und Jung: So ist auf Ebene der Großregion der Anteil der unter 20-Jährigen zwischen 2000 und 2023 von 23,1% auf nunmehr 20,6% gefallen, während parallel die Altersgruppe der über 65-Jährigen von 17,3% auf 21,3% gestiegen ist. Der Anteil der Personen im erwerbsfähigen Alter (20 bis 64 Jahre) hat sich aufgrund der geburtenstarken Jahrgänge der Baby-Boom-Generation, die nun allmäglich aus dem Erwerbsleben ausscheiden werden, bisher noch relativ geringfügig von 59,7% auf 58,1% verringert.

Positivste Entwicklung der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter in Luxemburg: Luxemburg weist nicht nur den größten Anteil der Gruppe der 20- bis unter 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung (64,1%) auf, sondern auch der Anstieg der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter ist im Großherzogtum zwischen 2003 und 2023 am stärksten ausgefallen (+53,6%).

Anteil der Bevölkerung nach Altersgruppen in %

Berechnungen: IBA·OIE | Quelle: Rheinland-Pfalz, Saarland: DESTATIS; Lorraine: INSEE; Luxembourg: Statec; Wallonie, DG Belgien: Statbel

Alterung der Bevölkerung besonders deutlich anhand der Alterspyramiden

Betrachtet man die Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen in Fünfjahres-Schritten, zeigen sich zwischen den Teilgebieten der Großregion zahlreiche Gemeinsamkeiten. Zunächst ist eine Verengung der Pyramiden in den jüngsten Altersstufen zu beobachten, hervorgerufen durch den Geburtenrückgang ab der Krise der 1970er Jahre, und zwar in einem Ausmaß, das eine echte Herausforderung für den Generationswechsel darstellt. Dazu kommt eine Verbreiterung der Alterspyramide in den älteren Altersgruppen, in denen die zwischen 1950 und 1970 geborenen geburtenstarken Jahrgänge (Baby-Boomer) zu finden sind. Für die nächsten Jahre ist mit einer Zunahme der 55- bis 64-Jährigen zu rechnen (jüngere Babyboomer-Generation), während die ältere Babyboomer-Generation zunehmend die Altersklasse 65+ verstärken wird. Es ist jedoch festzustellen, dass nicht alle Teilregionen der Großregion im selben Rhythmus altern. Die Überalterung ist besonders ausgeprägt in den deutschen Ländern, was in den Alterspyramiden durch eine deutlichere Verbreiterung der ältesten Altersgruppen in dem betrachteten Zeitraum zum Ausdruck kommt.

Alterspyramide in % der männlichen / weiblichen Gesamtbevölkerung (zum 1. Januar)

Berechnungen: IBA·OIE | Quellen: Rheinland-Pfalz, Saarland: DESTATIS; Lorraine: INSEE; Luxembourg: Statec; Wallonie, DG Belgien: Statbel