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NEWSLETTER - Januar 2023

Europa 2020 : Bilanz einer europäischen Politik

Europa 2020 : Bilanz einer europäischen Politik

Anlässlich der Veröffentlichung des neuen Berichts im Auftrag des Wirtschaft- und Sozialausschuss der Großregion (WSAGR) hat die IBA·OIE eine Bilanz dieser, vom europäischen Rat genehmigten, Strategie EU-2020 ausgewertet. Diese Strategie soll den europäischen Raum zu einer intelligenten, nachhaltigen und integrativen Wirtschaft mit einem hohen Beschäftigungs- und Produktivitätsniveau sowie einem starken sozialen und territorialen Zusammenhalt machen. Um den Fortschritt der Strategie zu messen, wurden verschiedene Kernziele festgelegt.

Zehn Jahre nach ihrer Umsetzung können wir auf der Ebene der Großregion eine Bilanz die-ser Politik ziehen: einige Ziele wurden erreicht, andere sind auf dem Weg dorthin, und nur ein Ziel fällt zurück. Der erste Indikator ist die Beschäftigungsquote, mit dem zu erreichenden Ziel von 75%. Mit 71,8% ist die Großregion über 3 Prozent-punkte von dem Zielwert entfernt, wobei die Quote 2021 sich wieder dem Vorkrisenwert (72,6%) nähert und damit auch der Zielvorgabe. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) steigen 2019 auf über 2,5% des BIOP. Trotz dieses An-stiegs besteht immer noch eine leichte Lücke zum Ziel von 3% zum BIP. Der Anteil der Schulabbrecher erreicht 2020 9,8%, während das Ziel bei weniger als 10% liegt. Ein weiteres Ziel, das er-reicht wurde, ist der Anteil der 30- bis 34-Jährigen, die einen Hochschulabschluss haben: Die Großregion überschreitet 2020 mit einem Anteil von 40,7% das gesetzte EU-Ziel von mind. 40%. In Bezug auf die Senkung der Armutsgefährdungs-quote fällt die weitere Bilanz eher gemischt aus: zwischen 2006 und 2019 ist diese um fast 1 pp auf 16,6% gestiegen. Es bedarf hier wohl einer größeren Aufmerksamkeit, um diesen Trend umzukehren. Immerhin hat die Beteiligung am lebenslangen Lernen zwischen 2000 und 2020 deutlich zugenommen: Der Anteil hat sich verdoppelt und erreicht im Jahr 2020 über 8%, was jedoch noch weit von dem EU-Ziel (>15%) entfernt ist.

Insgesamt ist die Entwicklung im Beobachtungszeitraum ermutigend und ermöglicht es der Großregion, sich auf dem Niveau des europäischen Durchschnitts zu positionieren. Diese Bilanz ermöglicht es, die notwendigen Prioritäten und Anstrengungen zu definieren, um die am Ende des Programms erzielten Ergebnisse zu verbessern. Nachfolgend hat die Europäische Union im Rahmen der Europäischen Säule sozialer Rechte ein neues Programm mit dem Zeithorizont 2030 auf-gelegt das die folgenden drei Hauptziele umfasst: eine Beschäftigungsquote von mindestens 78% (20-64 Jahre); ein Anteil der Erwachsenen, die jedes Jahr an Bildungsmaßnahmen teilnehmen, von mindestens 60%; und schließlich eine Reduzierung der Zahl der von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohten Menschen um mindestens 15 Millionen

Die zusammenfassende Tabelle finden Sie hier.

Der vollständige WSAGR Bericht 2021/2022 ist unter Publikationen verfügbar.