Fast 47.090 Auspendler Richtung Luxemburg im Jahr 2023
Anders als die auf der Seite zu den Grenzgänger ströme in Luxemburg dargestellten Daten zu den wallonischen Auspendlern in Richtung Luxemburg wird im Folgenden nicht auf die von IGSS in Luxemburg registrierten Daten zurückgegriffen, sondern auf Informationen des belgischen Instituts INAMI. Die INAMI-Zahlen haben den Vorteil, dass sie bei der kleinräumigen Betrachtung weniger Unschärfe aufweisen als die Zahlen von IGSS. Zum anderen lassen die INAMI-Zahlen auf kleinräumiger Ebene einen zeitlichen Vergleich mit dem Jahr 2005 zu, während dies über die vorliegenden IGSS-Daten erst ab 2009 möglich ist. Zudem berücksichtigt INAMI neben den Arbeitnehmern auch die selbständig beschäftigten Grenzgänger.
Nach den Daten von INAMI pendelten im Jahr 2023 aus der Wallonie 60.562 Arbeitskräfte aus[1], von denen über drei Viertel (77,8 %) in Luxemburg arbeiteten, gefolgt von Frankreich (11,8 %) und Deutschland (10,5 %). Der Auspendlerstrom ist zwischen 1996 und 2008 um circa 76 % gewachsen (d. h. eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate – CAGR – von 4,8 %), was vor allem auf die Anziehungskraft des luxemburgischen Arbeitsmarkts zurückzuführen ist. Während die Zahl der Grenzgänger in Richtung Frankreich nur um 7% wuchs (das entspricht einer CAGR von 0,5 %), nahm der Strom nach Deutschland um 29 % zu (entsprechend einer CAGR von 2,2 %), und mit mehr als einer Verdopplung der Grenzgängerzahlen blieb Luxemburg Platz 1 der Zieldestinationen (+106 %, d. h. eine CAGR von 6,2 %). Die Krise von 2009 führte zu einer deutlichen Verlangsamung des Einpendlerzuwachses, der im Vergleich zum Vorjahr nur um 0,8 % zunahm. Seitdem sind die Raten niedriger als die Änderungsraten vor der Krise). Zwischen 2013 und 2023 stieg die Zahl der Auspendler um 26,1 % mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 2,3 % (fast die Hälfte der 4,8 prozentigen Rate zwischen 1996 und 2008).
Die jährlichen Wachstumsraten übersteigen nicht mehr 5 %, außer 2012, als es eine leichte Erholung mit einer jährlichen Wachstumsrate von 5,8 % gab, was auf den starken Anstieg der Zahl der Wallonen zurückzuführen ist, die täglich auf dem Weg zur Arbeit die französische Grenze überschreiten (+27,4 %), nachdem sie im Vorjahr um 11,4 % gefallen waren. Der Strom der Auspendler nach Deutschland ist recht schwankend, aber es scheint, dass es in den letzten drei Jahren eine Stabilisierung der Wachstumsraten um rund 2 % gegeben hat. Zwischen 2013 und 2023 beträgt die durchschnittliche Wachstumsrate der Auspendler nach Frankreich 1,8 % und nach Luxemburg 2,4 %
[1] Nur Grenzgänger, die in die Länder der Großregion, d. h. Frankreich, Luxemburg und Deutschland, pendeln. Daher sind die Grenzgänger, die in die Niederlande pendeln, nicht mitgerechnet (916 Personen zum 30.06.2023)
Grenzüberschreitende Auspendler aus der Wallonie nach Zielgebiet 2003-2023 (jeweils zum 30.06.)*
* ohne Grenzgänger in die Niederlande (916 Personen zum 30.06.2023)
Berechnungen: IBA·OIE | Quelle: INAMI
Grenzüberschreitende Auspendler aus der Wallonie nach Zielgebiet 2013-2023 (jeweils zum 30.06.),
Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
Berechnungen: IBA·OIE | Quelle: INAMI
Steigende grenzüberschreitende Auspendler trotz Unterschieden je nach Zielland
Seit mehr als 20 Jahren nimmt die Zahl der Auspendler aus der Wallonie von Jahr zu Jahr zu. Tatsächlich ist hier im Vergleich zum Vorjahr durchgehend eine positive Entwicklung zu verzeichnen, auch seit dem Beginn der Coronapandemie in 2019 (2020: +1,2 ; 2021: +1,8 ; 2022: +2,8 %). Im Einzelnen sind es vor allem die Auspendler in Richtung Luxemburg, deren Zahl die größte Zunahme verzeichnet. In diesem Kontext lassen sich folglich keine eindeutigen Auswirkungen der Gesundheitskrise auf die Entwicklung der Grenzgängerströme beobachten. Im Jahr 2023 ist die Entwicklung weniger günstig, da sie sich auf +0,9% beschränkt, und wird zum größten Teil von den Strömen nach Luxemburg getragen. Die Zuwanderung nach Frankreich ist sogar negativ (-1,2 %, was jedoch nur einem Rückgang von 88 Personen entspricht).
Mehr als jeder dritte Luxemburg-Pendler wohnt im Arrondissement Arlon
Ein Großteil der Pendler aus der Wallonie nach Luxemburg wohnt im Jahr 2023 im Arrondissement Arlon (36 %). Dies geht vermutlich auf die geografische Nähe zum Großherzogtum zurück. An zweiter Stelle folgt mit einigem Abstand Virton mit 17 %. Die zwischen 2013 und 2023 registrierten Entwicklungen der Auspendlerströme in Richtung Luxemburg zeigen für die Wallonie insgesamt Zuwächse von ca. 27 %, was ungefähr 10.000 neuen Grenzgängern entspricht. Die größten Zuwächse gab es in den letzten 10 Jahren in den Arrondissements in direkter Nachbarschaft zu Luxemburg: Arlon weist 3.280 neue Luxemburg-Pendler aus (+24 %), Bastogne verzeichnet ein Plus von 44 %, was 2.114 Personen entspricht und in Verviers sind es 1.675 (d.h. +34 %).
In Luxemburg beschäftigte Grenzgänger aus der Wallonie nach Wohnort (arrondissements) zum 30.06.2023 und Veränderung 2013-2023
Autor der Karte: GIS-GR / SIG-GR
Berechnungen: IBA·OIE | Quelle: IGSS
Wallonie | 47.087 |
Arlon | 17.019 |
Virton | 7.914 |
Bastogne | 6.979 |
Verviers | 6.577 |
Neufchâteau | 4.025 |
Liège | 1.458 |
Marche-en-Famenne | 967 |
Dinant | 580 |
Sonstiges | 1.569 |
Die Mehrheit der Auspendler nach Frankreich wohnen im Westen der Wallonie
N.B.: Die verfügbaren Daten erlauben es uns nicht, die Entwicklungen der Auspendler nach Frankreich auf der Ebene der Arrondissements darzustellen und zu analysieren, weshalb wir uns hier auf die Analyse auf Provinzebene beschränken.
mehr als 90 % der Auspendler aus der Wallonie, die in Frankreich arbeiten, kommen aus Provinz Hainaut (6.745). Zwischen 2013 und 2023 hat sich die Grenzgängerzahl um 20 % gestiegen, sprich mehr als 1.180 zusätzliche Personen Es ist anzunehmen, dass diese Grenzgänger in erster Linie in den ehemaligen französischen Regionen Champagne-Ardenne sowie Nord-Pas-de-Calais arbeiten und nicht in die der Großregion zugehörige Region Lothringen auspendeln. Mit Ausnahme der Provinz Namur (+144 Personen zwischen 2013 und 2023) betreffen die Entwicklungen in den anderen Provinzen nur Personalbestände von weniger als 30 Personen.
In Frankreich beschäftigte Grenzgänger aus der Wallonie nach Wohnort (arrondissements) zum 30.06.2023 und Veränderung 2013-2023
Autor der Karte: GIS-GR / SIG-GR
Berechnungen: IBA·OIE | Quelle: IGSS
Wallonie | 7.134 |
Hainaut | 6.475 |
Namur | 285 |
Luxembourg | 193 |
Liège | 107 |
Brabant Wallon | 74 |