Innerhalb der Großregion nimmt Luxemburg sowohl aufgrund seiner einzigartigen Rolle auf dem grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt als auch aufgrund seiner soziokulturellen Aspekte eine Sonderstellung ein. In der Tat hat dieses kleine Land, dessen Wirtschaft lange Zeit auf Bergbau und Stahlerzeugung basierte, schon sehr früh einen Strukturwandel eingeleitet, indem es seine Tätigkeitsfelder in Richtung des tertiären Sektors, insbesondere im Banken- und Finanzdienstleistungssektor, diversifiziert hat. Da das Wachstum der Wirtschaft und der steigende Bedarf an Arbeitskräften nicht vollständig durch die nationale Bevölkerung gedeckt werden kann, kommen viele Arbeitnehmer in Luxemburg aus den benachbarten Grenzregionen. Darüber hinaus hat Luxemburg von Natur aus einer multikulturellen Identität, da sich seine Bevölkerung zum großen Teil aus Ausländern zusammensetzt, so dass es heute etwas weniger Einwohner mit luxemburgischer Staatsangehörigkeit als Ausländer gibt. In den letzten Jahren hat das Großherzogtum die Bedingungen für den Erwerb der luxemburgischen Staatsbürgerschaft gelockert, was zu einer explosionsartigen Zunahme der Bewerbungen geführt hat. Der Erwerb der luxemburgischen Staatsbürgerschaft ist somit von 5.306 im Jahr 2015 auf 11.451 im Jahr 2019 angestiegen, was einem Anstieg von 115,8 Prozent entspricht1.

 

1 Les Frontaliers : « Nationalité Luxembourgeoise : les français caracolent »,

www.lesfrontaliers.lu/societe/nationalite-luxembourgeoise-les-francais-caracolent/ (17.11.2020)