Grenzgängerströme in der Großregion

Die grenzüberschreitenden Ein- bzw. Auspendlerströme werden von mehreren statistischen Ämtern verzeichnet. In den zwei folgenden Tabellen werden die Grenzgängerzahlen nach Wohnland und Quellen dargestellt. Die unterschiedliche Datenerhebungen erlauben leider keine vollständige Aussicht der Ströme für jeder Teilregionen und in alle Richtungen.
Grenzüberschreitende Ein- und Auspendler
* Daten berechnet mit aktuellen Zahlen der BA bzw. INAMI (2019) und dem Anteil der Lothringer an den französischen Auspendlern laut dem Zensus in Frankreich (2017)
Zum 30.06.2021 zählte das Saarland insgesamt 28.047 Einpendler aus Rheinland-Pfalz; in Rheinland-Pfalz arbeiteten zum gleichen Zeitpunkt insgesamt 18.582 Einpendler aus dem Saarland (Quelle: BA).
Berechnungen: IBA·OIE | Quellen: Deutschland, Saarland, Rheinland-Pfalz: Bundesagentur für Arbeit (Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte zum 30.06.2021); Lorraine: INSEE, BA, INAMI; Luxembourg: IGSS (Actifs occupés et salariés soumis à l’assurance sociale obligatoire au 31/03/2021); Belgique, Wallonie: INAMI (Actifs ainsi que les travailleurs indépendants au 30/06/2021);
Kontinuierliche Zunahme der Arbeitnehmermobilität
Die Großregion zählt im Jahr 2021 rund 258.000 Grenzgänger
Seit Jahrzehnten steigen die Pendlerzahlen in der Großregion weiter an und dies war in der Summe auch in den letzten Jahren wieder der Fall. Hauptgrund hierfür war der weiterhin attraktive Arbeitsmarkt des Großherzogtum Luxemburg, während der Einpendlerstrom in das Saarland und nach Rheinland-Pfalz zurückgegangen ist. Leider ist es nicht mehr möglich, die Einpendler nach Lothringen auszuweisen. Insgesamt zählte der europäische Kernraum an Saar, Mosel und Maas im Jahr 2021 über 258.000 Grenzgänger. Lediglich in der Schweiz sind mehr Berufspendler mit ausländischem Wohnsitz beschäftigt1. Seit der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 ist der stetige Aufwärtstrend allerdings in seiner Dynamik gebremst: bis 2008 fielen die jährlichen Veränderungsraten mit rund 5% bis 7% wesentlich höher aus als in den Folgejahren (0,6% bis 2,4%). Allerdings ist es seit 2014 festzustellen, dass der Anstieg des Grenzgängeraufkommens in die Teilregionen der Großregion (ohne Lothringen) von Jahr zu Jahr höher war als im Vorjahr - mit Ausnahme von 2019. Im Jahr 2020 steigt die Entwicklung der Zahl der Grenzgänger aufgrund der Gesundheitskrise nur um +0,8 %. Ab 2021 erreicht der Anstieg der Arbeitnehmerzahl wieder Werte, die in etwa denen vor der Krise entsprechen.
Die stetige Intensivierung der grenzüberschreitenden Arbeitnehmermobilität in der Großregion ist jedoch nicht in allen Teilgebieten zu beobachten. Der allgemeine Anstieg der Grenzgängerzahlen seit 2011 um fast ein Viertel lässt sich insbesondere auf die Entwicklungen in Luxemburg (+35,5% Einpendler) und der Wallonie in einem geringeren Ausmaß (+7,1% Einpendler) zurückführen. Die deutschen Bundesländer hingegen registrieren im gleichen Zeitraum einen Rückgang der einpendelnden Arbeitnehmer, die zum Großteil aus Frankreich kommen, vor allem ins Saarland (-17,7% gegen -14,8% in Rheinland-Pfalz:).
1 Ende 2020 zählte die Schweiz 343.000 Grenzgänger (ca. 7% der Beschäftigte), von denen über die Hälfte aus Frankreich (55%) und knapp ein Fünftel aus Deutschland (18%) kommt. Quelle: OFS – Statistiques des frontaliers (STAF)
www.bfs.admin.ch/bfs/fr/home/statistiques/travail-remuneration/enquetes/staf.assetdetail.17205540.html (23.01.2023)