Die Messung der Arbeitslosigkeit in der Großregion kann auf zwei verschiedene Arten analysiert werden: zum einen anhand der von EUROSTAT gelieferten und nach ILO harmonisierten Daten, die einen internationalen Vergleich ermöglichen, und zum anderen anhand der Zahlen der Arbeitsagenturen der einzelnen Teilregionen der Großregion. Auf dieser Seite werden die von den regionalen Arbeitsagenturen der Großregion bereitgestellten Informationen dargestellt, insbesondere die Zahl der registrierten Arbeitssuchenden. Diese Daten erlauben keinen methodisch korrekten Vergleich, da die Definition von Arbeitslosen in den einzelnen Ländern unterschiedlich ist. Allerdings ermöglicht dieser Ansatz, die im Laufe der Zeit verzeichneten Entwicklungen zu visualisieren und die beobachteten Trends zu analysieren. Die EUROSTAT-Daten zur Arbeitslosenquote finden Sie auf dieser Seite.
Erneuter Anstieg der Arbeitslosenzahlen in der Großregion - 549.000 Arbeitslose im Jahr 2023
Nach den Zahlen der jeweiligen Arbeitsagenturen waren 2023 über 549.130 Arbeitslose in der Großregion gemeldet, womit der Rückwärtstrend nach der Gesundheitskrise vorerst aussetzt.
Allerdings sind nicht alle Regionen gleich stark betroffen: Die Wallonie und die deutschen Bundesländer verzeichnen seit Mitte der 2010er Jahre einen Rückgang der Zahl der Arbeitssuchenden. Das Minimum seit 2010 wurde 2018 im Saarland, 2019 in Rheinland-Pfalz und 2021 in der Wallonie erreicht. In Luxemburg hingegen steigt die Zahl der Arbeitslosen zwischen 2001 und 2014 deutlich an: Sie vervierfacht sich in diesem Zeitraum und geht dann bis zur Gesundheitskrise allmählich zurück. In Lothringen schließlich hat sich die Zahl der Arbeitssuchenden zwischen 2001 und 2017 fast verdoppelt, nachdem sie 2000 ihren Höchststand erreichte. Bis 2019 ging die Zahl der Arbeitslosen dann leicht zurück. Infolge der Gesundheitskrise ist die Arbeitslosigkeit im gesamten Kooperationsraum gestiegen. So ist auf Ebene der Großregion die Zahl der Arbeitslosen zwischen 2019 und 2020 im Jahresdurchschnitt um fast 40.000 Personen bzw. 7,2 % gewachsen. Zwischen 2020 und 2021 sank ihre Zahl um fast 20.000 Personen bzw. -3,4 %.
Anzahl der Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt von 2000 bis 2021, 2000=100
Berechnungen IBA·OIE | Quellen: Saarland: Bundesagentur für Arbeit; Lorraine: Pôle emploi – Dares, STMT, traitements Dares; Demandeurs d’emploi inscrits en fin de mois à Pôle emploi en catégorie ABC: région Grand Est – données CVS-CJO; Luxemburg: STATEC (Demandeurs d’emploi disponibles inscrits à l’ADEM en fin de mois. La série est recalculée en tenant compte des ruptures de séries); Rheinland-Pfalz: Bundesagentur für Arbeit; Wallonie: Service public wallon de l’emploi et de la formation (FOREM); DG Belgien: ADG – Arbeitsamt der DG
Der 2023 zu beobachtende Anstieg der Zahl der Arbeitssuchenden ist auf die angespannte wirtschaftliche Situation infolge des ökologischen und industriellen Wandels sowie auf internationale Krisen zurückzuführen, die nach der Gesundheitskrise auch Auswirkungen auf den gesamten Kooperationsraum haben.
Auf der Ebene der Großregion steigt die Zahl der Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt zwischen 2022 und 2023 um fast 20.820 Personen bzw. 3,9 %. Dagegen ging Ihre Zahl zwischen 2021 und 2022 um fast 25.300 Personen oder -4,6 % zurück.
Die prozentualen Entwicklungen zwischen 2022 und 2023 sind in den einzelnen Teilregionen sehr unterschiedlich: So steigt die Zahl der Arbeitssuchenden in Luxemburg um knapp 11 %, im Saarland und in Rheinland-Pfalz um rund 8 %, es folgt die Wallonie mit einem Anstieg von 6,6 %, in Ostbelgien sind es nur 2,2 %. Im Gegensatz dazu nahmen die Arbeitslosenzahlen in Lothringen um 3 % ab.
Anzahl der Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt von 2000 bis 2023
Berechnungen IBA·OIE
Quellen:
Rheinland-Pfalz, Saarland: Bundesagentur für Arbeit
Lorraine: Pôle emploi – Dares, STMT, traitements Dares; Demandeurs d’emploi inscrits en fin de mois à Pôle emploi en catégorie ABC: région Grand Est – données CVS-CJO
Luxembourg: STATEC – Demandeurs d’emploi disponibles inscrits à l’ADEM en fin de mois. La série est recalculée en tenant compte des ruptures de séries.
Wallonie: Service public wallon de l’emploi et de la formation (FOREM)
DG Belgien: ADG – Arbeitsamt der DG