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NEWSLETTER - März 2022

Ein dauerhafter Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit seit Beginn der Gesundheitskrise.

1. Ein dauerhafter Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit seit Beginn der Gesundheitskrise

 

Die Eindämmungsmaßnahmen, mit denen die Ausbreitung von Covid-19 verhindert werden sollte, führten zu einem starken Rückgang der Personaleinstellungen, wodurch der Arbeitsmarkt ins Stocken geriet und die Zahl der Arbeitslosen durch auslaufende Arbeitsverträge erhöht wurde. Als logische Folge dieses Einstellungsstopps kam es zu einer Häufung von Langzeitarbeitslosen, deren Zahl in allen Teilregionen der Großregion im Jahr 2020 anstieg. In Luxemburg, der Wallonie und in Lothringen setzt sich dieser Anstieg bis zum ersten Quartal 2021 mit 40%, 8% bzw. 5% zusätzlichen Langzeitarbeitslosen fort. Der Höhepunkt wird im Saarland (+45%) und in Rheinland-Pfalz (+50%) im zweiten Quartal 2021 erreicht. Trotz der damit einsetzenden Rückgänge in den Teilgebieten der Großregion im Laufe des Jahres 2021 bleibt die Zahl der Langzeitarbeitslosen im dritten Quartal ausnahmslos höher als vor der Krise. Besonders ausgeprägt ist dies in den beiden deutschen Bundesländern und in Luxemburg, in geringerem Maße auch in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, in der Wallonie und in Lothringen.

Ab dem dritten Quartal 2020 sinkt die Gesamtzahl der Arbeitssuchenden, während umgekehrt der Anteil der Langzeitarbeitslosen in allen Teilregionen der Großregion steigt und bleibt auch 2021 auf hohem Niveau. Das bedeutet, dass der Rückgang der Arbeitslosigkeit vor allem auf die Rückkehr von Personen in Beschäftigung zurückzuführen ist, die seit weniger als einem Jahr auf Arbeitssuche sind. Der dauerhafte Anstieg des Anteils der Langzeitarbeitslosen an der Gesamtzahl der Arbeitslosen und ihre Stabilisierung auf einem höheren Niveau als vor der Krise deuten darauf hin, dass es für Langzeitarbeitslose trotz der wirtschaftlichen Erholung schwieriger geworden ist, wieder eine Arbeit zu finden. Diese Situation könnte sich im Laufe der Zeit verfestigen, wenn die öffentlichen Behörden nicht besondere Anstrengungen unternehmen, um zu verhindern, dass sich diese ohnehin schon prekäre Gruppe noch weiter vom Arbeitsmarkt entfernt.

 

2. Die Sonderthemen der IBA·OIE

 

Der Inhalt dieses Newsletters ist ein Auszug aus dem aktuellen Sonderthema mit dem Titel "Die Auswirkungen der Gesundheitskrise auf den Arbeitsmarkt in der Großregion", das Ende März auf der Webseite der IBA·OIE veröffentlicht wird.

Seit 2014 veröffentlicht die IBA·OIE im Rahmen ihres kontinuierlichen Berichtsystems ein Sonderthema zu aktuellen Entwicklungen des Arbeitsmarktes im Auftrag der alle zwei Jahre wechselnden Präsidentschaft des Gipfels der Großregion.

Mit dem letzten Sonderthema „Grenzüberschreitende Arbeitsmärkte im Herzen Europas“ hat die IBA·OIE einen Überblick verschiedener Grenzregionen Europas geliefert, um so der wachsenden Bedeutung von Grenzdynamiken Rechnung zu tragen. Der Bericht beinhaltet eine breite Palette an Informationen und Arbeitsweisen anderer Beobachtungsstrukturen und präsentiert auch das einmalige Angebot an grenzüberschreitenden Strukturen in der Großregion inklusive der Struktur und Vernetzung der Interregionalen Arbeitsmarktbeobachtungstelle, die 2021 schließlich auf ihr 20-jähriges Bestehen zurückblicken durfte.

Alle Sonderthemen der IBA·OIE finden Sie auf der Webseite: https://www.iba-oie.eu/themen/sonderthemen.