2011 pendelten 76% der lothringischen Grenzgänger nach Luxemburg im Vergleich zu 84% im Jahr 2021

Auch im Jahr 2021 war Lothringen die Region, aus der die meisten Erwerbstätigen, die in andere Teilgebiete der Großregion pendeln, stammen. Insgesamt zählte Lothringen 124.220 Auspendlern; das sind 54% der Grenzpendler dieses Kooperationsraums. Luxemburg zieht 84% dieser lothringischen Grenzpendler an (10 Jahre früher waren es 76%), gefolgt vom Saarland (10%), der Wallonie (4,3%) und von Rheinland-Pfalz (1%).

Die Entwicklung der lothringischen Grenzgänger für den Zeitraum 2013-2021 zeigt, dass sich die in den letzten Jahren beobachteten Haupttrends fortsetzen:

  • Tendenziell nahm der Grenzpendlerstrom während des gesamten Zeitraums zu und stieg von 80.000 Beschäftigten im Jahr 2004 auf 96.300 im Jahr 2011 und 124.220 im Jahr 2021 an, was einer durchschnittlichen jährlichen Veränderungsrate von +2,2% zwischen 2004 und 2013 und +3,1% zwischen 2013 und 2021 entspricht.
  • Der Schereneffekt setzt sich fort. Während Luxemburg im Zeitraum 2011-2021 immer mehr Grenzgänger anzieht (+46,1%), verlieren die anderen Teilregionen Grenzgänger: -1,9% in die Wallonie, -13,3% nach Rheinland-Pfalz und -22,3% ins Saarland.
  • Im Jahr 2021 machen Grenzgänger 45% der Gesamtbeschäftigung in Luxemburg aus – davon kommt die Hälfte aus Frankreich (52%). Zum Vergleich: Die Schweiz, die vor der Großregion den größten grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt darstellt, weist 2020 mit geschätzten 6,7% eine deutlich geringere Abhängigkeit von der grenzüberschreitenden Beschäftigung auf. Die Franzosen stellten 55% der in der Schweiz beschäftigten Grenzgänger dar.1
  • In dem letzten Jahrzehnt weisen nur die Ströme Richtung Luxemburg eine positive Entwicklung von Jahr zu Jahr auf, gekennzeichnet durch einen jährlichen Anstieg in den Jahren über 3,0% zwischen 2014 bis 2019, wann er +6,5% erreicht.. Außerhalb von der krisenbedingten Verlangsamung in 2020, geht die Grenzgängerzahl 2021 wieder nach oben und erreicht Vorkrisenwerte (+5,0%).

1 Gemäß den Statistiken des Bundesamtes für Statistik (www.bfs.admin.ch) zählt die Schweiz im Jahr 2020 ca.343.000 Grenzgänger.

www.bfs.admin.ch/bfs/fr/home/statistiques/travail-remuneration/enquetes/staf.assetdetail.17205540.html. (17/01/2023) (23.01.2023)

Veränderung der Zahl der lothringischen Grenzpendler gegenüber dem Vorjahr in %

Berechnungen: IBA·OIE

Quelle: INSEE, Direction Lorraine (estimations sur la base des données de BA, INAMI et IGSS)

*TVAM: durchschnittliche jährliche Veränderungsquote

Anmerkung: Für die deutschen Bundesländer und die Wallonie werden die durchschnittlichen jährlichen Veränderungsquoten auf Basis der Beschäftigtenzahlen berechnet.

Lothringische Grenzpendler nach Zielgebiet

Lothringische Grenzpendler nach Zielgebiet 2013-2021

Berechnungen: IBA·OIE | Quellen: INSEE, Direction Lorraine; Saarland, Rheinland-Pfalz, Wallonie: Schätzungen auf Basis der Daten der BA und des INAMI; Luxemburg: IGSS

In Luxemburg beschäftigte Grenzgänger aus Frankreich wohnen überwiegend nah an der Grenze

Auf der Seite Lothringens - der Region, aus der die meisten in Luxemburg arbeitenden Grenzgänger kommen - wohnt im Jahr 2021 mehr als die Hälfte der in Luxemburg arbeitenden Grenzgänger im Arrondissement Thionville (51,5%, d. h. fast 54 000 Grenzgänger). Etwa ein Viertel dieser Arbeitnehmer lebt im Arrondissement Briey, das ebenfalls an der Grenze liegt, gefolgt vom Arrondissement Metz (15,8%). Somit vereinen diese drei Arrondissements 93% der in Luxemburg arbeitenden Grenzgänger auf sich. Zwischen 2011 und 2021 verzeichnen die Arrondissements Forbach-Boulay-Moselle und Metz die höchsten Zuwachsraten (+92 bzw. +63 %).

In Luxemburg beschäftigten Grenzgänger aus Frankreich

In Luxemburg beschäftigte Grenzgänger aus Frankreich nach Wohnort (Arrondissements) zum 30.06.2021 und Veränderung 2011-2021

Autor der Karte: GIS-GR / SIG-GR

Berechnungen: IBA·OIE | Quelle: BA