IBA-Werkstattgespräch 2017 war ein voller Erfolg

Rund 50 Teilnehmer verfolgten die interessanten Vorträge zum Thema „Die Situation der älteren Menschen auf dem Arbeitsmarkt“

Das diesjährige Werkstattgespräch der Interregionalen Arbeitsmarktbeobachtungsstelle (IBA) am 20. November im Luxembourg Institute of Socio-Economic Research (LISER) in Esch-sur-Alzette ist beim Fachpublikum auf reges Interesse gestoßen. Rund 50 Teilnehmer verfolgten die interessanten Vorträge zum Thema „Die Situation der älteren Menschen auf dem Arbeitsmarkt“ und diskutierten im Anschluss intensiv über die Chancen und Herausforderungen einer altersgerechten Arbeitswelt in unserer Großregion.

Die IBA lud Expertinnen und Experten aus Forschung und Praxis ein, ihre Sichtweise und die unterschiedlichen regionalen Aspekte der Situation der älteren Arbeitnehmer darzustellen. In den Eröffnungsreden von Dr. Aline Müller (Generaldirektorin des LISER) und Prof. Dr. Heinz Bierbaum (Geschäftsführer des INFO-Institut e.V.) betonten beide die Wichtigkeit und Aktualität der Thematik, gerade im Hinblick auf die Potentiale in der Großregion und die aktuellen politischen Diskussionen zum Thema Arbeitszeit.

Zum Auftakt präsentierte Alexandre Parment (GIP LORPM und IBA-Netzwerkmitglied) aktuelle statistische Indikatoren, um die Lage des Arbeitsmarktes der Älteren in der Großregion darzustellen. Die Aussage ist eindeutig: Die Zahl der Erwerbspersonen in der Großregion nimmt weiter zu und sie werden immer älter!

„Die politische Gestaltung des Übergangs in die Rente – Europäische Einflüsse und regionale Aneignung“ war der Titel des Referats von Bernard Conter, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Institut Wallon de l’Evaluation, de la Prospective et de la Statistique (IWEPS). Er erläuterte die arbeitspolitischen Maßnahmen in Belgien und in der Wallonie, den Anpassungsdruck europäischer Vorgaben und thematisierte den politischen Paradigmenwechsel, der die Thematik aktuell allerorts begleitet.

Den Bezug zur Praxis stellte Christian Herson, Präsident des Relais Amical Malakoff-Médéric Moselle et Rhin und ehemaliger Direktor von ARACT Lorraine, mit seinem Beitrag „Länger arbeiten im Alter – unbedingte Notwendigkeit und große Herausforderung“ her. Angereichert mit Erfahrungsberichten und Praxisbeispielen zeichnete er ein anschauliches Bild der aktuellen Lage älterer Arbeitnehmer, ohne den Blick auf die Unternehmen sowie die politischen Akteure zu vergessen.

Ein konkretes Beispiel, wie angebotene Unterstützungsmaßnahmen in der Praxis eingesetzt werden können, lieferte Ursula Kilburg, geschäftsführende Gesellschafterin des saarländischen Unternehmens Metallguss Luck. Sie stellte sehr anschaulich ihr erfolgreiches Konzept zur altersgerechten Beschäftigung in ihrem Unternehmen dar.

In der anschließenden Diskussionsrunde wurde besonders der praxisnahe Bezug der Vorträge gewürdigt. Die bevorstehenden Veränderungen der Arbeitswelt im Zuge der Digitalisierung wurden angesprochen, besonders im Hinblick auf Weiterbildungsmöglichkeiten gerade für ältere Arbeitnehmer. Darüber hinaus kamen die sozialpolitischen Aspekte zur Sprache, insbesondere die prekäre Situation viele älterer Arbeitnehmer, die es in der aktuellen arbeitsmarktpolitischen Debatte nicht zu unterschätzen gilt. Darüber hinaus wurde auf eine aktuelle Studie des LISER hingewiesen, die Anerkennung als die größte Motivation für ältere Arbeitnehmer identifiziert hat.

Im Schlusswort legte Dr. Franz Clément (LISER und IBA-Netzwerkmitglied) nochmals den Fokus auf die Bedeutung der Art und Weise, wie ältere Menschen in den Unternehmen und Betrieben wahrgenommen werden. Denn die Erfahrung und Arbeitskraft gerade älterer Arbeitsnehmer werden gebraucht – besonders hier in der Großregion. Beim ausklingenden Walking Lunch wurden die Gespräche des großregionalen Fachpublikums intensiv weitergeführt, was das erfolgreiche Konzept der IBA-Werkstattgespräche auch in diesem Jahr bestätigte.

Die Ergebnisse der Veranstaltung werden in den nächsten IBA-Bericht zur Arbeitsmarktsituation in der Großregion einfließen, der Ende 2018 erscheinen wird.