Jugendarbeitslosigkeit und NEET-Rate

Eines der dringendsten wirtschaftlichen und sozialen Probleme zurzeit ist die hohe Jugendarbeitslosigkeit in vielen Teilen Europas. Verschiedene Gipfel, Konferenzen und Programme auf europäischer Ebene zeugen von der Prominenz des Themas. Auch in der Großregion ist die Situation der Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt problematisch: 2012 waren 95.700 jungen Menschen ohne Arbeit.

Das entspricht 16,7% der Erwerbspersonen zwischen 15 und 24 Jahren. Das waren zwar weniger als in der EU-28 (23%), aber innerhalb der Großregion erreichten Lothringen (24,8%) und die Wallonie (27,1%) Werte über dem europäischen Niveau. Doch auch im wirtschaftlich deutlich besser gestellten Luxemburg waren 19% der unter 25-jährigen Erwerbspersonen arbeitslos, womit das Großherzogtum über dem großregionalen Durchschnitt lag.

Die EU hat mit der Strategie Europa 2020 das Problem der Ausgrenzung junger Menschen aus Bildung, Ausbildung und Arbeit verstärkt in den Blick genommen. Es wird ein dringender Handlungsbedarf bei der Aktivierung junger Menschen gesehen, die sich nicht in Bildung, Ausbildung und Beschäftigung befinden und somit Gefahr laufen, auf Dauer vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen und zum Leistungsempfänger zu werden. Im Jahr 2012 waren in der EU-28 durchschnittlich 17% der 18- bis 24-Jährigen weder in ein Beschäftigungs- noch in ein Ausbildungssystem integriert. Frauen sind dabei etwas stärker betroffen als Männer (17,5% gegenüber 16,6%). Diese sogenannte NEET-Rate ist in der EU seit 2007 um 2,9 Prozentpunkte gestiegen. Innerhalb der Großregion zeigt die NEET-Rate eine große Spannweite: Ähnlich wie bei der Jugendarbeitslosigkeit fallen die Quoten in Lothringen sowie in der Wallonie mit 19,5% bzw. 19,1% weit überdurchschnittlich aus. In Rheinland-Pfalz und Luxemburg gehörten immerhin noch 10,1% bzw. 7,8% der 18- bis 24-Jährigen zu dieser Gruppe.

Weitere Infromationen zum Thema finden Sie hier (pdf).