Newsletter April 2023

Atypische Grenzgängerzahlen / Save the Date: IBA·OIE Werkstattgespräch 2023

1. Die Zahl der atypischen luxemburgischen Grenzgänger steigt auch 2022 weiter an

2022 zählte die Großregion etwas mehr als 17.900 atypische Grenzgänger. Dabei handelt es sich um Personen, die ihren Wohnort in ein anderes Land verlegt haben, aber weiterhin in ihrer ehemaligen Heimatregion arbeiten - sie sind also Grenzgänger in ihrem eigenen Land. Am zahlreichsten sind die atypischen Grenzgänger aus Luxemburg, die mit rund 13.350 Personen einen Anteil von 75 % in dieser Kategorie stellen.

Die 3.825 atypische Grenzgänger aus dem Saarland stellen rund ein Fünftel (21,4 %) der atypischen Grenzgänger in 2022 und Rheinland-Pfalz zählte 730 (Anteil von 4,1 %). In den vergangenen fünf Jahren verzeichneten die atypischen Grenzgänger im gesamten Gebiet der Großregion einen Anstieg um mehr als 36 % oder fast 4.800 Personen. Dieser Zuwachs wird ausschließlich von den atypischen Grenzgängern aus Luxemburg getragen, der Anstieg beträgt fast 6.000 Personen bzw. +81,1 %. Im gleichen Zeitraum (2017-2022) sind die Grenzgängerströme aus dem Saarland und aus Rheinland-Pfalz deutlich zurückgegangen (-21,5 % bzw. -17,0 %).

Die atypischen luxemburgischen Grenzgänger wohnen zu fast gleichen Teilen in Deutschland (32,8 %), Belgien (33,0 %) und Frankreich (34,2 %). Allerdings haben sich diese verstärkt Richtung Frankreich orientiert, zwischen 2017 und 2022 wurde hier ein Plus von rund 2.700 atypischen luxemburgischen Grenzgänger registriert, eine Zunahme um 141 %. Dieser rasche Anstieg muss jedoch durch die Tatsache relativiert werden, dass eine große Zahl von Bürgern aus den anderen Teilregionen der Großregion (insbesondere Franzosen) in den letzten Jahren die luxemburgische Staatsangehörigkeit erwerben konnten, nachdem die 2017 verkündete und bis zum 31. Dezember 2022 gültige Erleichterung der Bedingungen für die Erlangung der luxemburgischen Staatsangehörigkeit in Kraft getreten war. So waren im Jahr 2021 die drei wichtigsten Herkunftsländer der neuen Inhaber der luxemburgischen Staatsangehörigkeit laut luxemburgischem Justizministerium zunächst Brasilianer (3.275), gefolgt von Portugiesen (1.227) und an dritter Stelle Franzosen (1.191). Belgier und Deutsche standen mit 552 und 289 Einbürgerungen an fünfter bzw. sechster Stelle.[1]

Methodischer Hinweis: Die aktuelle Datenlage erlaubt keine umfassende Auskunft über die Zahl der atypischen Grenzgänger in der Großregion. Die IBA·OIE stützt sich auf die verfügbaren Daten der zuständigen Ämter sowie auf die Ergebnisse wissenschaftlicher Studien. Darüber hinaus gilt in den statistischen Datenbanken der IGSS im Falle einer doppelten Staatsangehörigkeit die luxemburgische Staatsangehörigkeit als vorrangig. So ist es hier nicht möglich, auf der Grundlage der IGSS-Daten zwischen Luxemburgern, die aus Luxemburg weggezogen sind, und Grenzgängern, die die luxemburgische Staatsangehörigkeit erworben haben, zu unterscheiden.

[1] Les Frontaliers (2023) :"Ils sont 10 499 à être devenus Luxembourgeois par choix." www.lesfrontaliers.lu/societe/ils-sont-10499-a-etre-devenus-luxembourgeois-par-choix/ (24/04/2023)

 

2. Save the date: IBA·OIE-Werkstattgespräch am 7. November 2023 in Trier

Im Zuge des demografischen Wandels, der Dekarbonisierung und der Digitalisierung befindet sich die Arbeitswelt in einem rasanten Wandel. Schon seit längerem befasst sich die IBA·OIE mit den vielfältigen Auswirkungen dieser Veränderungen auf den Arbeitsmarkt, die in allen Teilregionen der Großregion deutlich spürbar sind.

Das Sonderthema des letzten Berichts zur wirtschaftlichen und sozialen Lage für den WSAGR gibt einen Überblick über den Arbeitskräftemangel in den Teilregionen der Großregion und stellt zahlreiche Weiterbildungsangebote vor sowie die Herausforderungen, die es in unserer grenzüberschreitenden Region zu bewältigen gilt.

Unser nächstes Werkstattgespräch steht weiterhin in diesem Kontext und wird sich mit den regionalen Strategien zur Fachkräftesicherung befassen. Das von der IBA·OIE organisierte Werkstattgespräch bietet somit den regionalen Akteuren eine Plattform, ihre Ideen, Maßnahmen und Projekte zu präsentieren, um dadurch potenzielle Synergien auf großregionaler Ebene identifizieren zu können, die für ein koordiniertes Vorgehen im Kooperationsraum unerlässlich sind.

Nachdem das letzte Werkstattgespräch 2021 ausschließlich digital stattgefunden hat, bieten wir in diesem Jahr wieder eine Präsenzveranstaltung im üblichen Format an. Bitte notieren Sie sich schon heute den 7. November 2023 in Ihrem Kalender. Weitere Informationen über das Programm, die Lokalität und die Anmeldung erhalten Sie in Kürze. Wir freuen uns darauf, Sie im November in Trier begrüßen zu dürfen.