NEWSLETTER - Oktober 2022

Deutlicher Anstieg der aus Metz nach Luxemburg einpendelnden Grenzgänger seit 2016

1. Deutlicher Anstieg der aus Metz nach Luxemburg einpendelnden Grenzgänger seit 2016

 

Unter den zehn Gebieten mit den meisten Grenzgängern nach Luxemburg, befinden sich drei französische und drei wallonische Arrondissements sowie drei rheinland-pfälzische Kreise und ein saarländischer. Der Großteil dieser Gebiete verfügt über eine Grenze zum Luxemburg, was zeigt, dass die bevorzugten Wohngebiete der Grenzgänger nach wie vor an der Grenze liegen.

Zwischen 2016 und 2021 ist die Anzahl der nach Luxemburg einpendelnden Grenzgänger um 19,9% gestiegen. Die zehn dargestellten Gebiete verzeichnen alle eine starke Zunahme an Pendlern nach Luxemburg, allerdings mit unterschiedlicher Ausprägung. Die drei französischen Arrondissements weisen die stärksten Zuwächse der fünf letzten Jahre auf. Das Arrondissement von Thionville, das mit rund 54.000 Grenzgänger ein Viertel der nach Luxemburg einpendelnden Grenzgänger (27%) ausmacht, verzeichnet seit 2016 einen Anstieg von 22,7% (knapp +10.000 Grenzgänger). Die Arrondissements von Briey und Metz, die an zweiter und vierter Stelle der nach Luxemburg einpendelnden Grenzgängern stehen, verzeichnen in ähnlicher Weise starke Zunahmen: 25,1 bzw. 31,3%.
Bemerkenswert ist, dass das Gebiet mit dem stärksten Zuwachs (Arrondissement von Metz) kein direkt an Luxemburg angrenzendes Gebiet ist. In den drei französischen Arrondissements von Thionville, Briey und Metz, leben 49,0% der nach Luxemburg einpendelnden Grenzgänger, oder 92,8% der Lothringer, die sich entschieden haben, im Großherzogtum zu arbeiten. Diese Entwicklungen verstärken tendenziell die Position Frankreichs als wichtigstes Entsendeland für Grenzgänger in Luxemburg.

Wie die französische Arrondissements verzeichnet das wallonische Arrondissement Bastogne, in dem rund 6.620 Auspendler nach Luxemburg wohnen,  einen stärken Anstieg der Grenzgänger nach Luxemburg, der über der Gesamtentwicklung der nach Luxemburg einpendelnden Grenzgänger liegt (+21,5% gegen 19,9%). In den anderen wallonischen Arrondissements und in den deutschen Kreisen liegt der Anstieg der Zahl der Grenzgänger nach Luxemburg zwischen 2016 und 2021 zwischen 13,0 und 19,1%.

 

2. Abschlussveranstaltung des Interreg-Projekts BRIDGE

 

Am 13. Oktober fand in der Industrie und Handelskammer des Saarlandes die Abschlussveranstaltung des großregionalen Interreg-Projekts BRIDGE statt.

Nach einer Laufzeit von 3 Jahren wird das Projekt Ende 2022 abgeschlossen. Ziel ist es, Studierenden die Möglichkeit zu bieten, ein grenzüberschreitendes und kooperatives Studium in der Großregion zu absolvieren. Fünf Hochschulen in der Großregion haben Studiengänge eingerichtet, die aus einem theoretischen Teil in einer oder mehreren Universitäten der Großregion sowie einem praxisintegrierenden Teil in einem ausländischen Unternehmen bestehen. Die teilnehmenden Universitäten, die Université de Lorraine, die DFHI (htw saar und Université de Lorraine), die Hochschule Trier, die Haute École de la Province de Liège und die Haute École Robert Schuman, bieten eine Vielzahl von grenzüberschreitenden dualen Studiengängen, vor allem Masterstudiengänge, insbesondere in den Bereichen Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwesen und Technik, und Naturwissenschaften.

Zwei erste Jahrgänge haben bereits in den von BRIDGE eingerichteten, grenzüberschreitenden dualen Studiengänge angefangen. Diese grenzüberschreitende Komponente bietet für alle Beteiligten Vorteile: Die Studenten werden interkulturell geschult, verbessern ihre Sprachkenntnissen und werden aufgeschlossener durch die berufspraktischen Erfahrungen in den Nachbarländern. Die Unternehmen, die großes Interesse an dem Projekt gezeigt haben, können dadurch ihrerseits flexible und qualifizierte Fach- und Führungskräfte von morgen ausbilden.

Nach einer Präsentation der Projektergebnisse wurde die Abschlussveranstaltung mit einer Präsentation von Isabelle Pigeron-Piroth und Rachid Belkacem, beides Forscher des Center for Border Studies (UniGr), über die Herausforderungen der Ausbildung und Beschäftigung in einem grenzüberschreitenden Kontext fortgesetzt. Schließlich endete die Veranstaltung mit einer Podiumsdiskussion zu der verschiedene Experten aus den Bereichen grenzüberschreitendes Lernen und duales Studium aufgefordert waren, über Perspektiven im Anschluss an das BRIDGE-Projekt nachzudenken, um das grenzüberschreitende duale Studium weiter zu entwickeln.